Theiß-Wanderfahrt 2010

13. - 22.08.2010, Ukraine & Ungarn

Was fällt einem spontan zur Ukraine ein? Songcontest-Sieg, Visum, Behördenwege, keine EU…also nicht gerade das Urlaubsland erster Wahl, oder? Für Ruderer von Pirat, STAW, Pöchlarn und Dürnstein also genau die richtige Ausgangslage für eine Wanderfahrt auf der Theiß im Süden der Ukraine und im Osten Ungarns.

Auch die Wahl des Abfahrtstages ist nicht für Abergläubische geeignet. Wählten wir doch ausgerechnet Freitag den 13. als Anreisetag in die Ukraine. Dennoch verlief alles, mehr oder weniger erfolgreich und wir erreichten ungeschoren die Ukraine, obwohl wir die letzen 150km der Anreise in äußerst interessanten Taxis hinter uns brachten. Ab jetzt wissen wohl alle Beteiligten, was man unter einem Husarenritt versteht.

Von Bushtyno weg ruderten wir insgesamt 75km durch die Ukraine, wo die Theiß oft noch als Wildwasser bezeichnet werden kann. Nebenarme kommen immer wieder zum Vorschein und auch die eine oder andere Stromschnelle kann dabei sein. Dass man hierbei auch zum rudernden Kuhhirten werden kann, sei noch nebenbei erwähnt.

Nach 3 Tagen kamen wir schließlich zur ukrainisch-ungarischen Grenze und reisten zu Fuß mit Rucksack in Ungarn ein. Die Boote mussten über das weiter weg gelegene Zahony nach Ungarn kommen. Wieder vereint ging es 177km in vier Tagen durch Ungarn bis nach Tokaj, welches für seine Weine bekannt ist. Ein kleiner Stadtbummel war angesagt, wo auch das ein oder andere Souvenir in Form einer Weinflasche gekauft wurde.

An unserem letzten Rudertag ließen wir die Theiß links liegen und bogen in den Bodrog ein, welcher in Tokaj einmündet. Von dort ging es noch 38km stromauf bis nach Sarospatak, eine ungarische Studentenstadt, die laut Reiseführer den Flair von Camebridge hat. Dort verbrachten wir unseren letzten gemeinsamen Abend, an dem noch das eine oder andere Bierchen vernichtet wurde.

Die Ereignisse vom letzten Tag sind schnell erzählt: Von Sarospatak fuhren wir mit dem Zug nach Budapest und anschließend nach Wien. Die Boote wurden ein paar Tage darauf geputzt und gewartet, damit auch die paar Schrammen von unserer Abenteuerfahrt ausgebessert sind.

Bericht von Lisi Bachler