Sieber/Sieber: Erste Weltcup-Punkte

Freitag, 21. Juni 2013

Von 21.-23. Juni wurde der zweite Weltcup der laufenden Saison auf der Olympischen Regattastrecke in Eton (GBR) ausgetragen. Bernhard und Paul Sieber starteten im leichten Männer Doppelzweier (LM2x) und konnten nach ihrem fünften Platz bei der EM in Sevilla, nun auch erste Weltcup-Punkte sammeln.
Interessante Vorzeichen
Obwohl im Vergleich zu den Europameisterschaften natürlich einige Nationen dazukamen, fiel das Meldeergebnis dieses Weltcups überraschend "schwach" aus. 15 Boote wurden im LM2x gemeldet. Zum Vergleich: Bei der EM in Sevilla waren es in Abwesenheit der Überseenationen 22 europäische Teams. Außerdem waren dort keine Doppelmeldungen zugelassen, wie beim Weltcup. Das bedeutete einerseits neue, unbekannte Paarungen. Andererseits aber auch eine geringere Konkurrenz, da die ganz großen Namen ausblieben.

Freitag - Vorlauf
Die Mannschaften konnten sich mit einem Platz unter den ersten Drei direkt für das Semifinale A/B qualifizieren. Bernhard und Paul hatten es in ihrem Vorlauf mit Booten aus Argentinien, Hongkong, Deutschland und Japan zu tun.
In einem sehr soliden Rennen konnten sich die Sieber-Brüder gemeinsam mit der in Führung liegenden deutschen Paarung (die in einer veränderten Kombination an den Start gingen) vom Rest des Feldes absetzen.
"Dem recht aggressiven Geschrei aus deren Boot konnten wir entnehmen, dass anders als bei uns, ichtig gefightet wurde. Wir fuhren kontrolliert, ohne hundertprozentigen Krafteinsatz und mehr über die Bewegungsgeschwindigkeit bis zur 1500-Meter-Marke." , beschrieben die beiden nach dem Rennen. Danach entschieden sie sich für einen Angriff, um den Deutschen nicht den psychologischen Vorteil eines Sieges zu gönnen. Mit einem Endspurt ruderten sie zum Sieg und zur schnellsten Vorlaufzeit.
Offizielles Ergebnis - Vorlauf

Samstag - Semifinale A/B
Bei äußerst schwierigen Windbedingungen ruderten Bernhard und Paul im Semifinallauf mit Argentinien, USA, Japan, Polen und den Niederlanden um einen der Finalplätze. Bald konnten sich die Boote aus Österreich, Polen und den Niederlanden vom Rest des Feldes absetzen, wobei die Sieber-Brüder zum größten Teil des Rennens führten. Diese Führung reichte schlussendlich auch zu einem Sieg vor den Polen und einem souveränen Einzug ins große Finale.
Offizielles Ergebnis - Semifinale A/B

Sonntag - Finale
Bei den Finalteilnehmern gab es keine großen Überaschungen. Deutschland, die Niederlande, Polen, Großbritannien, Norwegen und Österreich kämpften um die Medaillen und die Verteilung der Weltcup-Punkte.
Den schnellsten Start erwischten die Briten, die das Rennen von Beginn anführten und versuchten das Feld zu kontrollieren. Dahinter konnten sich die Polen auf Platz zwei einreihen. Norwegen und Österreich kämpften lange um den dritten Platz, wobei die Norweger den Vorteil hatten. Mit Fortdauer des Rennens wurde der Abstand der Sieber-Brüder zu den Medaillenrängen etwas größer und konnte trotz aller Bemühungen nicht mehr zugefahren werden. Letztendlich reichte es zum vierten Platz. "Von Anfang an haben wir leider nicht zu hundert Prozent in unseren Rennrhythmus gefunden. Obendrein hatten wir noch gewaltig mit den äußerst schwierigen Windverhältnissen zu kämpfen. Die Bedingungen sollen aber in keinster Weise eine Ausrede sein, oder die Leistungen unserer Gegner schmälern.", so die Einschätzung von Bernhard und Paul.
An der Spitze mussten die Briten ihrem hohen Anfangstempo Tribut zollen. Sie wurden noch von den Polen überrudert und konnten sich gerade noch fünf Hundertstelsekunden vor den drittplatzierten Norwegern ins Ziel retten.
Offizielles Ergebnis - Finale
Video des Finallaufs


Im Vorfeld durfte man bei dem gemeldeten Feld sicherlich mit einer Medaille spekulieren. Dazu hat es diesmal leider nicht gereicht. Große Enttäuschung über den vierten Platz wäre aber nicht angebracht. Bernhard und Paul waren einmal mehr in einem großen Finale vertreten, haben ein weiteres internationales Top-Ergebnis errudert und erste Weltcup-Punkte gesammelt.

Herzliche Gratulation dazu!


Bericht von S.H.