Österreichische Meisterschaften 2010

Am letzten Septemberwochenende des Jahres 2010 fand der nationale Höhepunkt des Österreichischen Rudersports statt. Die österreichische Ruderelite und alle Nachwuchshoffnungen versammelten sich an der Regattastrecke Ottensheim bei Linz und kämpften um Podestplätze und Staatsmeistertitel. Mit dabei war natürlich auch die Mannschaft des RV STAW. 13 Sportlerinnen und Sportler haben unseren Verein in 12 Bootsklassen mit 14 Booten vertreten. Die Bilanz kann sich sehen lassen, denn sechsmal durften Boote des RV STAW am Siegersteg anlegen und Medaillen entgegennehmen. Einmal Bronze, dreimal Silber und zweimal Gold ist die Ausbeute unserer Sportler. Zwar endeten nicht alle Bootsklassen mit den erwarteten oder zumindest erhofften Resultaten, trotzdem konnte unser Nachwuchs die Heimreise mit zufriedenen Gesichtern antreten.

Gleich am ersten Tag der Meisterschaften konnte unser Verein sich über die erste Medaille freuen. Der Junioren A Doppelvierer mit Paul Sieber, Christoph Seidl, Robert Matzner und Bernhard Bruner erruderte die Bronzemedaille hinter den Mannschaften aus Seewalchen (Silber) und Ottensheim (Gold). Zwar hätte sich der beeindruckende Endspurt zumindest noch die Silbermedaille verdient, am Ende blieben die Oberösterreicher aus Seewalchen jedoch auf dem zweiten Platz.

Im Junioren A Einer konnte unser Aushängeschild Paul Sieber leider „nur“ die Silbermedaille errudern und mußte sich seinem Mannschaftskollegen bei der diesjährigen Junioren-WM, Matthias Taborsky vom WRC Pirat geschlagen geben. Dieser krönte seine letzte Saison als Junior mit dem Staatsmeistertitel, Bronze holte sich der Ottensheimer Clemens Obrecht. Paul Sieber, der eine beeindruckende und lange Saison mit Teilnahmen an der Junioren WM (Racice, CZE) und den ersten Youth Olympic Games (Singapore) hinter sich hat, war auch mit Silber sehr zufrieden und wird nächstes Jahr den Staatsmeistertitel wieder ins Visier nehmen.

Schon Anfang September bei der Internationalen Ruderregatta in Villach war Bernhard Bruner der schnellste Österreicher im leichten Einer. Dort mußte er sich nur knapp dem Kroaten Vito Zuvanic geschlagen geben. Bei den Österreichischen Meisterschaften bestätigte er seine Leistung in Villach und den Aufwärtstrend in seiner gesamten Entwicklung und holte sich den Staatsmeistertitel vor Lukas Goldschmied (EWRC Lia) und Lukas Lindner (Möve Salzburg).

Eine besondere Erfolgsgeschichte lieferte unser Junioren B Doppelzweier, trainierten die beiden doch fast die gesamte Saison in getrennten Trainingsgruppen. Erst durch das Verschmelzen zweier Trainingsgruppen durch den Junioren B Doppelvierer im September, entstand diese Konstellation für den Doppelzweier. In einem tollen Rennen erkämpften sich Jan Winkelbauer und Gerald Pollak den verdienten, aber doch überraschenden Staatsmeistertitel. Erst in einem packenden Endspurt konnten sich die beiden gegen die Mannschaften aus Seewalchen und Ottensheim durchsetzen.

as Quäntchen Glück, dass unser Junioren B Doppelzweier hatte, fehlte leider dem Junioren A Doppelzweier mit Paul Sieber und Christoph Seidl. In einem sehr knappen Rennen konnte sich das Seewalchner Boot durchsetzen, Bronze holte die Mannschaft von Möve Salzburg. Für viele war der Ausgang des Rennens mit freiem Auge nicht zu erkennen und so lieferte erst das von unserem Doppelzweier geforderte Zielfoto den Beweis. Ein halber Bugkasten lag zwischen Gold und Silber. Trotzdem erbrachten unsere beiden Ruderer eine tolle Leistung, die immerhin mit Silber belohnt wurde.

 

Trotz krankheitsbedingtem Ausfall des Fixstarters Thomas Krb, konnte der Junioren B Doppelvierer mit Jan Winkelbauer, Gerald Pollak, Alexander Trpisovsky und Hannes Matzner, der den Platz seines erkrankten Ruderkollegen übernahm, einen schönen Erfolg feiern. Im wichtigsten Rennen des Jahres für diese Mannschaft, konnte die Leistung abgerufen werden. Am Ende schlossen die vier Ruderer die Saison mit einer verdienten Silbermedaille ab.

Zu erwähnen sind natürlich auch noch jene Mannschaften, die zwar ihr Bestes versucht haben, für die es aber zu keiner Platzierung unter den ersten drei gereicht hat:

Im Männer Einer startete Bernhard Sieber. In einem Feld von sechs Booten konnte er nicht in die Entscheidung eingreifen und belegte den vierten Platz. Staatsmeister wurde etwas überraschend der in Wien studierende Oberösterreicher Joschka Hellmeier (WRC Pirat), vor seinem Zweierpartner Florian Berg (Nautilus Klagenfurt) und Christian Rabel (RV Normannen Klosterneuburg).

Nach dem krankheitsbedingten Ausfall unseres weiblichen Aushängeschildes Marina Sapper war der Juniorinnen B Doppelzweier mit Katja Steiner und Sandra Jahn das einzige weibliche Boot, das der RV STAW bei den Österreichischen Meisterschaften aufzubieten hatte. Speziell in der Schlussphase der Saison haben sich diese beiden stark gesteigert, so konnten sie noch den dritten Platz bei der internationalen Ruderregatta in Villach errudern. Bei den Meisterschaften schien die österreichische Konkurrenz größer zu sein und so reichte es nur zu einem vierten Platz.

Im Junioren B Einer, der in den letzten Jahren von den Sieber-Brüdern dominiert worden war, hatte der RV STAW gleich vier Boote am Start. Hannes Matzner und Alexander Trpisovsky starteten im C-Finale, wo Alexander einen Sieg errudern konnte. Hannes wurde in diesem Lauf leider nur Letzter. Im B-Finale lieferten sich Jan Winkelbauer und Gerald Pollak, wie schon bei der internationalen Ruderregatta in Villach, ein vereinsinternes Hundertstelkrimi. Wie schon in Villach konnte Jan seine Bugspitze knapp vor Gerald über die Ziellinie retten. Somit erreichten unsere vier Einer die Gesamtplatzierungen 9, 10, 13 und 16.

Unser früherer Teilnehmer beim Coup de la Jeunesse und bei der Junioren-WM Karl Ivanics, startete einen Comeback-Versuch mit Bernhard Sieber im Männer Doppelzweier. Die beiden konnten jedoch nicht in die Entscheidung eingreifen und beendeten das Rennen, in dem fünf Boote gestartet waren, nur auf dem letzten Platz.

Unsere Juniorenmannschaft startete im letzten Rennen der Meisterschaft zusätzlich im Junioren Achter. Nur wenige male haben sie miteinander trainiert und so rechnete man sich keine großen Chancen gegen die starke Konkurrenz aus. Leider verloren die acht den Anschluss und belegeten nur den fünften und letzten Platz. (Die Mannschaft: Paul Sieber, Christoph Seidl, Bernhard Bruner, Gerald Pollak, Hannes Matzner, Jan Winkelbauer, Alexander Trpisovsky, Robert Matzner, St. Steffi Seidl)

Bericht von Sebastian Hofbauer